Der obds nimmt Stellung zu Kürzungen der Leistungen der KJH im Land Salzburg

Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen in Salzburg wurden in einem Schreiben des zuständigen Landesrats informiert, dass die Tagsätze für die von ihnen erbrachten Leistungen (v.a. in Form der Krisenunterbringung und der Vollen Erziehung) nur um 2% erhöht werden. Die reale Kostensteigerung von 3,86% wird nicht abgegolten.

Das bedeutet eine Unterfinanzierung der Einrichtungen und führt zwangsläufig zu einer Verschlechterung der Betreuungsqualität sowie der Arbeitsbedingungen. Diese geplanten Einsparungen betreffen sowohl die betreuten Kinder und Jugendlichen und senken ihre Chancen auf ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben und stehen in Widerspruch zu den Grundsätzen der Salzburger Landesverfassung, die die Berücksichtigung des Kindeswohls und das Recht auf Entwicklung, Fürsorge und Schutz festschreiben. Es ist zu befürchten, dass sich durch die Einsparungen die Arbeitsbedingungen verschlechtern, der Fachkräftemangel zunimmt und die Mitarbeiter*innenfluktuation steigt – auch das ist weder im Sinn der Kinder- und Jugendlichen noch der Beschäftigten und kann auch nicht im Sinn des Landes als Kinder- und Jugendhilfeträger sein. Kurzfristige Einsparungen werden zu hohen Folgekosten in der Zukunft führen.

Der obds ruft das Land Salzburg dazu auf, von den medial ankündigten Einsparungsplänen in der Kinder- und Jugendhilfe Abstand zu nehmen. Alle Personen, denen die Qualität und der Erhalt der Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe ein Anliegen sind werden ermutigt, die Petition der Gewerkschaft der Privatangestellten GPA Salzburg sowie von Betriebsrät*innen „Sparen an den Kindern ist sparen an der Menschlichkeit!“ zu unterzeichnen. https://www.gpa.at/die-gpa/bundeslaender/salzburg/keine-einsparungen-in-der-kinder–und-jugendhilfe-salzburg-