Mahnmal “Schwarze Fürsorge” übersiedelt

Der obds hat Anfang Oktober das Mahnmal „Schwarze Fürsorge“ des Künstlers Karlheinz Simonitsch an den Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim (@hartheim_memorial) übergeben. Es dient der Erinnerung an jene dunklen Jahre in der Geschichte, als Kolleg*innen, deren Aufgabe der Schutz von Minderjährigen gewesen wäre, entgegen der Berufsethik handelten und sich so mitverantwortlich am Tode unschuldiger Menschen machten.

Das Mahnmal wurde auf Initiative der Familie Haupt 2006 in Auftrag gegeben und anlässlich der Bundestagung in Kärnten erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Seither stand es in den Räumen des obds. Im Zuge der Büroübersiedelung wurde ein passender neuer Standort gesucht und mit dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim ein stimmiger Platz gefunden.

Das Mahnmal soll an die Opfer der Fürsorge im Nationalsozialismus erinnern und der Öffentlichkeit bewusst machen, welche Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden dürfen.

Die Vergangenheit, in der auch Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagoginnen zu Täter*innen wurden, macht deutlich, welche fundamentale Bedeutung Menschenrechte und Menschenwürde für die Soziale Arbeit haben und wie wichtig es ist, unser Handeln zu jedem Zeitpunkt und in allen Kontexten auf sie zu beziehen. Die Geschichte fordert uns dazu heraus, dass wir uns als Fachkräfte fortwährend mit unseren eigenen Vorurteilen und den an uns übertragenen Aufträgen auseinander setzen und unser Handeln reflektieren. Nur so kann es gelingen, nicht nur nicht zu vergessen, sondern künftig im Sinn eines „Niemals wieder!“ entschlossen gegen menschrechtswidrige Praktiken aufzutreten.